Letzte Aktualisierung 18.03.2024
Planst Du schon länger einen Online Shop zu eröffnen, hast aber Angst Dich bei den ersten Schritten zu verzetteln und weißt nicht, wo wie Du starten sollst? Oder hast Du eventuell schon einen Online-Shop eröffnet und es läuft gar nichts so richtig? Dir fehlt der Überblick über die rechtlichen Belange und all die technischen Einstellungen?
Nicht verzagen, diesen Artikel lesen und falls dann noch Fragen offen sind, gerne uns fragen. Denn mit diesen Tipps bringst Du Deinen eigenen Onlinestore zum erfolgreichen Laufen.
Soll ich oder soll ich nicht? Vorabüberlegungen vor dem Start
Da Du diesen Beitrag gerade liest, hat Dich sicher auch schon folgende Frage umhergetrieben: Soll ich nun endlich den Schritt eines Onlineshops wagen oder doch lieber nicht?
Übrigens fällt die Antwort nicht automatisch leichter, wenn Du ständig drüber nachgrübelst. Es ist besser eine Pro- und Kontra Liste anzulegen und dann einfach zu starten und das Thema Onlineshop anzugehen.
Denn in dem Falle entscheidet nicht nur der finanzielle Aspekt, sondern eher Deine Geduld und Ausdauer um den Shop erfolgreich werden zu lassen.
Eine gute Vorarbeit ist natürlich notwendig, damit Du nicht schon vor dem Start, scheiterst.
Diese Punkte könnten zum Beispiel auf Deiner eigenen Pro-Liste stehen, diese fallen natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich aus, aber wir möchten sie als Beispiel mal anbringen.
- Du hast eine Idee für die Du brennst und für die es auch eine Zielgruppe gibt (z.B. Timbi Design mit eigenem Schmuck)
- Das Risiko ist einschätzbar, da Du nicht direkt zu Beginn eine große finanzielle Belastung tragen musst, denn vieles kann man sich selber beibringen und auch selber erledigen
- Du möchtest endlich was Eigenes aufbauen (zu Beginn evtl. erstmal in einer Teilselbständigkeit?)
Online-Shop Software – Die Qual der Wahl
Natürlich gibt es eine Vielzahl von Shopsystemen auf dem Markt, daher kann man auch wirklich leicht den Überblick verlieren.
Wir möchten Dir hier 3 Systeme ein wenig näher vorstellen. Du fragst Dich sicher warum nur 3? Wenn die Auswahl zu groß wird, kann man sich am Ende für kein System entscheiden und scheitert oft schon beim Gedanken, welche Software am Ende zum Einsatz kommen soll.
Auf folgende drei Systeme wollen wir ein wenig näher eingehen:
- Shopware
- Shopify
- WooCommerce
Vorher solltest Du Dir natürlich eine Liste erstellen, bzw. Gedanken darüber machen, was Dein Onlineshop alles „können“ muss.
Hier eine kleine Gedanken-Stütz-Liste:
- Welche Schnittstellen werden benötigt (z.B. ERP, Zahlungsanbieter und andere externe Systeme?)
- Möchtest Du einen Shop der ins kleinste Detail individualisiert ist oder reicht auch ein Shop von der „Stange“?
- Verfügst Du über technisches Verständnis bzw. hast Du dafür freie Kapazitäten?
- Gibt es einen Shop in Deiner Branche der Dir gefällt?
- Wieviel Artikel planst Du?
- Wie hoch ist Dein vorhandenes Budget?
- Wird der Shop in mehreren Sprachen notwendig?
- Wie willst Du die laufenden Kosten finanzieren? Vor allem, wenn der Shop vorerst nicht gut läuft?
- Wo soll der Shop gehostet werden?
Durch die Beantwortung dieser Fragen kannst Du schon ein wenig eingrenzen, welche Software für Deinen Onlineshop zum Einsatz kommen soll.
Shopware? Was kann man sich darunter vorstellen? Shopware ist ein Shopsystem, mit dem Du Dir Deinen eigenen Onlineauftritt bzw. Onlineshop erstellen kannst. Seit 18 Jahren ist Shopware bereits am Markt verfügbar und kommt in mehr als 60.000 Shops zum Einsatz.
Vorteile von Shopware:
- Integrierte Suchmaschinen-Optimierung
- Können leicht Artikelvarianten (per Klick) erstellt werden
- Templates können angepasst werden
- Plugin-Manager
- Community
- Fokus auf den deutschen Markt
- Einkaufswelten
- Integriertes Blogsystem
Nachteile von Shopware:
- Shop wird sehr langsam, wenn er falsch gehostet wird
- Plugins kosten mitunter viel Geld
- einige wichtige Funktionen nur kostenpflichtigen verfügbar
- Funktionen für Social Media kostenpflichtig
- Advanced Features setzen den Erwerb einer kommerziellen Lizenz voraus
- Technische Kenntnisse sind erforderlich und machen öfters den Einsatz einer Shopware Agentur notwendig
Shopware Modelle:
- Community Version: Open Source und MIT-lizensiert (Shopware 5 & Shopware 6) https://www.shopware.com/de/download/#shopware-6
- Shopware 6: Shopware Professional Edition – ab 199 EUR pro Monat / 2.495 EUR einmalig (kann kostenlos getestet werden)
- Shopware 6: Enterprise – ab 2.495 EUR pro Monat / 39.995 EUR einmalig
Mit Shopify können Anfänger ohne jegliche Programmierung einen Onlineshop erstellen. Es sind keine Installierungen oder ein spezielles Hosting notwendig und ist eine „all-in-one“ E-Commerce Lösung. Shopify wird in unterschiedlichen Tarifen angeboten.
Vorteile Shopify:
- Für jede Unternehmensgröße geeignet
- Shop ohne Codierung und Programmierung
- Es werden keine Design- und Grafikkenntnisse benötigt
- Cloudbasiert
- Updates werden automatisch installiert
- FB, Ebay, Instagramm kann simpel mit dem Shop verknüpft werden
Nachteile Shopify:
- Preisgestaltung (Laufende Kosten + Umsatzbeteiligung)
- Designanpassungen nicht ohne Know-how möglich
- Kanadisches Unternehmen, daher manche Apps für den deutschsprachigen und europäischen Raum nicht geeignet
- Einschränkungen in der Content Pflege
- Keine Änderungen am Check-out möglich
- Mehrsprachigkeit wird nicht gut unterstützt
Shopify Modelle:
- Basic: 27 EUR / Monat
- Shopify: 79 EUR / Monat
- Advanced: 289 EUR / Monat
Hier findest Du die ausführlichen Preise und welche Zusatzkosten Dich erwarten: https://www.shopify.de/preise
WooCommerce ist das führende und kostenlose E-Commerce-Shopsystem im WordPress-Universum. Denn das Plugin kann Deinen WordPress Blog in einen vollwertig ausgestatteten Onlineshop verwandeln. Und bleibt dabei einfach gehalten und sehr vielseitig.
Vorteile WooCommerce:
- Eignet sich hervorragend für mittelständische Unternehmen die ihren Shop selbstständig betreuen möchten und nur ein begrenztes Budget zur Verfügung haben
- Kostenloser Download
- Schnelle Einrichtung möglich, dabei werden keine Kenntnisse in HTML / CSS vorausgesetzt
- Suchmaschinen-Optimierung
- Plugin wird ständig weiterentwickelt
- Gibt eine Vielzahl an kostenlosen Plugins
- Viele Anpassungen möglich
- Große WooCommerce Community vorhanden
- Zahlreiche Anbindungsmöglichkeiten an Buchhaltungssysteme
Nachteile WooCommerce:
- Kein deutscher Anbieter, falls Du also einen Shop für deutsche Kunden anbietest, musst Du auf ein weiteres Plugin zurückgreifen, welches für den deutschen Markt erstellt wurde
- Rechtstexte nicht inklusive
- Bei vielen Artikeln kann der Server in die Knie gezwungen werden
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Businessplan – Was genau ist Dein Plan?
Natürlich macht es Sinn, wenn Du, wie auch alle anderen Existenz Gründer einen Businessplan verfasst. Allerdings unterscheidet sich der Businessplan für einen Onlineshop ein wenig von einem „regulären“ Plan für ein Ladengeschäft.
Eine Wettbewerbsanalyse von der Konkurrenz in Deinem Bereich bzw. Deiner Nische sollte nicht vergessen werden und vor allem eine geplante Strategie wie Du Neukunden generieren möchtest.
Auch wenn die Kosten bei Gründung eines Onlineshops anders bzw. auch geringer ausfallen können, sollten diese nicht unter den Tisch fallen. Aber wenn Du Dich genau an die folgenden Punkte hältst, sollte am Ende ein erfolgreicher Businessplan für Deinen geplanten Onlineshop stehen.
Jeden Tag wird irgendwo ein neuer Onlineshop eröffnet, daher ist die Wettbewerbs- bzw. Konkurrenzanalyse ein wichtiger Teil in Deinem Businessplan. Denn dadurch kannst Du Dir bewusst machen, wieviel Onlineshops es schon gibt, welche dieselbe Zielgruppe haben und die gleichen Produkte anbietet. Es macht keinerlei Sinn der 1000 Shop zu sein, der sich durch nichts von der Konkurrenz unterscheidet.
Stelle Dir daher diese Fragen:
- Was möchte ich verkaufen?
- Welche Kunden sind meine Zielgruppe?
- Welche Shops gibt es in meiner Nische schon?
- Über welche Plattformen verkauft meine Konkurrenz?
Die Antworten Deiner Analyse sollten einen ausführlichen Platz in Deinem Businessplan einnehmen.
Zielgruppe?
Bei der Betrachtung Deiner zukünftigen gewünschten Zielgruppe gilt es zu überlegen, wen Du in Deinem Onlineshop ansprechen möchtest.
Nehmen wir wieder das Beispiel: Timbi Design – Silke möchte Schmuck verkaufen, welcher Erinnerungen schafft: „Und noch heute gilt: jedes Schmuckstück ist ein Unikat und für Sie mit der Erinnerung an einen besonderen Moment verbunden.“
Zielgruppe sind also Kunden, welche besonderen Schmuck und Einzelstücke erwerben möchten. Egal ob Hochzeitsringe oder andere ausgefallene Einzelstücke. Nichts von der Stange und keine Massenware – also möchte sie damit Kunden ansprechen, die das Besondere lieben und auch bereit sind, einen höheren Preis zu bezahlen.
Wenn Du Dir über die richtige Zielgruppe klar geworden bist, dann musst Du Dir im Klaren werden, wie Du genau diese Gruppe in Deinem Onlineshop ansprechen möchtest. Denn diese Überlegungen wirken sich auf Einstellungen im Store aus.
- Welche Produkte?
- Wie soll das Design aussehen? (um genau Deine gewünschte Zielgruppe anzusprechen?)
- Auf welchen Wegen und Marketingkanälen möchtest Du Deine Zielgruppe ansprechen bzw. wo ist Deine Zielgruppe überhaupt zu finden?
Nach diesen Festlegungen musst Du Dein Angebot klar definieren. Benötigst Du weitere Dienstleister oder schaffst Du es alleine?
Besonderheiten im Businessplan für einen Onlineshop
Natürlich fallen in einem Onlineshop weniger Kosten an, als in einem Ladengeschäft, aber trotzdem kann es kostenintensiver werden, als Du als Neugründer gerade im Sinn hast. Deswegen gehört dieser Punkt auch in Deinen Businessplan.
Denn es entstehen natürlich Kosten im Bereich der IT und der Logistik etc. Du solltest Dich mit der Auswahl welches Shopsystem zum Einsatz kommt auseinandersetzen. Darüber haben wir ja schon weiter oben eine kleine Auswahl gegeben.
Passt die ausgewählte Software zu Deinen Finanzen und zu Deiner Zielgruppe? Beachte bitte nicht nur die einmaligen Startkosten, sondern auch die Kosten für die laufende Administration oder weiterführende Änderungen und Anpassungen, Deines Onlineshops. Diese Kosten und die Finanzierungen gehören auf jeden Fall in Deinen Businessplan.
Preisgestaltung?
Verkaufst Du in Zukunft hochwertige Qualitätsprodukte oder möchtest Du Dich als Preisführer positionieren? Natürlich fällt Deine Gewinnmarge höher aus, wenn Du kostspielige Produkte vertreiben möchtest. Daher ist es wichtig die Preisgestaltung und Deine gewünschte Margen in Deinen Businessplan aufzulisten. Genauso wie der Punkt, wie sich die Preise zusammensetzen.
Abschließende Tipps für Deinen Businessplan
- Alle rechtlichen Aspekte beachten (Datenschutz, ABG etc.)
- Kommen auch andere Plattformen in Betracht? (Verkauf über Amazon, Ebay etc.)
- Betrachte bitte genau Deine Zielgruppe (keiner benötigt den 1000 Shop über den Verkauf von Katzenfutter)
Download von Vorschlägen für Businessplänen für Onlineshops:
- https://docs.google.com/document/d/1Kr7vbeNmwyaos9K2rh6poOANXuSRpH57CO uHqsWLvnY/edit
- https://gruenderplattform.de/businessplan/businessplan–vorlage
Schau deinen Konkurrenten auf die Finger – Konkurrenzanalyse im Detail
Dein Erfolg steht und fällt mit der Analyse Deiner Konkurrenten. Was unterscheidet Dich von anderen? Was macht Deinen Shop aus? Daher macht es Sinn, dass Du Deine zukünftigen Gegner kennst. Welche Schwächen und Stärken zeichnen die anderen Shops aus? Und auf Basis dieser Ergebnisse solltest Du Deine eigene Strategie entwickeln.
Geh diesbezüglich nach den nachfolgenden Schritten vor:
- WER sind Deine Konkurrenten? Welche Shops stehen in den vorderen Listenplätzen bei Google und Co?
- WELCHE Preise, Angebote und Social-Media-Aktivitäten verfolgen Deine Konkurrenten?
- Leite daraus Deine eigenen Ziele und Dein weiteres Vorgehen ab. Gibt es Dinge, welche Du besser machen kannst?
Wie kannst Du dies alles rausfinden?
- Abonniere Newsletter von Deiner Konkurrenz
- Richte relevante Google Alerts ein (so erfährst Du am schnellsten, wenn sich Neuigkeiten bei Deinen Konkurrenten ergeben)
- Keyword-Recherche
- Bestelle doch auch einfach mal ein Produkt bei der Konkurrenz und betrachte die Abwicklung des Verkaufs genau
- Recherche-Möglichkeiten gibt es beispielsweise bei Statista
Zielgruppe? Kundengruppe? Analysiere genau!
Du lebst natürlich von Deinen Kunden – daher isst eine genaue Zielgruppenanalyse sehr wichtig.
- Wer sind Deine gewünschten Kunden?
- Wie viele sind es?
- Gibt es besondere Merkmale?
Besondere Merkmale sind unter anderem Alter / Geschlecht / Einkommen / Bildung – denn daraus schließen sich weiterführende Dinge ab. Eine ältere Frau kauft eben doch andere Dinge als jüngere Männer.
Erstelle Dir gerne eine Liste nachfolgendem Schema:
Merkmal | Bedeutung | Beispiele |
Alter | geschlechtstypische Produkte | Mode, Make-up, Baumarkt |
Einkommen | höheres Einkommen = teure Produkte | Champagner statt no Name |
Auf Basis Deiner Vorstellungen / Erkenntnisse kannst Du Personas erstellen. Darunter kann man sich fiktive Personen mit den Eigenschaften Deiner gewünschten Zielgruppe vorstellen. Sie stehen einfach für Deine potentiellen Kunden. Nach Erstellung dieser kannst Du einzelne Strategien erstellen.
Beispiele & Unterschiede
- Frauen lieben Bilder, statt nur tröge Beschreibungen
- Männer lesen gerne technische Erklärungen
- Nachhaltigkeit wird in bestimmten Zielgruppen immer wichtiger ….
- Kann gut weitergeführt werden
Fazit:
Wenn Du diese einzelnen Schritte durchgeführt hast, siehst Du auf jeden Fall klarer, welche Software Du verwenden möchtest und vor allem ob und wie Du Deinen Onlineshop an den Start bringen möchtest. Wir wünschen Dir viel Erfolg dabei und sind bei Fragen zur Technik und zum richtigen Hosting Deines Shops gerne für Dich da: https://hosting.gn2.de/kontakt/