Arc-Browser für OS X: Lohnt sich der Umstieg?

Letzte Aktualisierung 30.01.2024

Ich bin ja bekennender Browsernerd und teste zumindest alle neuen Browser, auf die ich aufmerksam werde. Mein Standardbrowser ist eigentlich Vivaldi seit langer Zeit, allerdings nerven mich da gerade einige massivere Bugs und Stabilitätsprobleme.

Deshalb war ich gespannt auf den relativ neuen und auch ziemlich gehypten neuen Browser Arc.

Ein Kritikpunkt fällt direkt beim ersten Start auf, man muss sich zwingend einen Account bei Arc registrieren, ohne dem lässt sich der Browser nicht nutzen. Zwar versprechen die Macher von Arc, dass sie sich an eine strenge Privacy-Policy halten, trotzdem wäre es besser, wenn die Registrierung optional wäre, technisch gibt es keine zwingende Notwendigkeit für den Account, da darüber nur nette Zusatzfeatures realisiert werden.

Die technische Basis des Browsers ist Chromium, was die Installation von gewohnten und notwendigen Erweiterungen für Chrome ermöglicht. Ansonsten überzeugt Arc mit wirklich guten und durchdachten Features, von denen die meisten nicht wirklich neu sind, aber hier wirklich noch konsequenter durchdacht und benutzerfreundlicher umgesetzt wurden:

  • alle Tabs und Navigationselemente befinden sich auf der linken Seite und nicht im Kopfbereich, wie normalerweise gewohnt
  • man kann sich mehrere Spaces/Arbeitsbereiche anlegen, um seine Tabs sinnvoll zu strukturieren (bei mir im Moment gn2 für ERP/CRM und alle dazugehörigen Arbeiten, Hosting für den Zugriff auf unsere Serveradministrationen und Tools, Social Media und Meeting, außerdem Privat und Streaming für die Ablenkung zwischendurch, wirklich genial ist, dass jeder Space mit einem eigenen Profil verknüpft werden kann, damit kann man sich bei Bedarf zum Beispiel parallel in verschiedenen Googleaccounts anmelden
  • in den Spaces kann man Tabs in einem gesicherten Bereich ablegen, damit stehen sie dort dauerhaft zur Verfügung (das ist die Interpretation von Lesezeichen in Arc, die bisher gewohnte Lesezeichenverwaltung jedes Browsers gibt es so nicht mehr, was auch eine der größten Änderungen ist, an die man sich gewöhnen muß), außerdem gibt es profilweite Quicklinks, auf die man in allen dazugehörigen Spaces zugreifen kann, bei mir sind das die verschiedenen Kommunikationstools wie Mattermost, Slack, Whatsapp & Co
  • Split-View für mehrere Tabs in einem Fenster
  • Miniplayer für alle Medien wie Youtube, Netflix, Prime & Co, der automatisch geöffnet wird, wenn man in einen anderen Tab wechselt
  • interne Notizen-App mit Markdown-Formatierung
  • Screenshot-Tool mit Bearbeitungsfunktion
  • hilfreiche KI-Integration mit ChatGPT-Prompt im Browser, intelligente Umbenennung von Tabs und Downloads für bessere Zuordnung, außerdem eine clevere Suchfunktion innerhalb von Webseiten
  • alle Funktionen sind über Tastaturbefehle und die Schnellbefehle (Command + t) aufrufbar
  • externe Links werden als erstes in einem kleinen Vorschaufenster geöffnet, was als Layer über dem normalen Browserfenster liegt, kann aber dann bei Bedarf in einem normalen neuen Tab geöffnet werden
  • es gibt noch viele weitere Features wie zum Beispiel Boosts und Easels, was ich aber bis jetzt noch nicht benötigt und gestestet habe

Ich bin auf jeden Fall ziemlich begeistert und nutze ihn mittlerweile als Hauptbrowser.

Der einzige Nachteil ist, dass er relativ viel Akku braucht, ansonsten läuft er völlig stabil und man kann mit ihm schnell und effizient arbeiten.

Ach ja, einen Client für iOS gibt es auch, allerdings noch mit sehr eingeschränkten Funktionen, deshalb kann dieser dann auch nicht als Standardbrowser eingerichtet werden. Update 29.01.2024: mit Arc Search gibt es einen neuen Client für iOS, der mit KI-basierter Suchoption und minimalistischem Interface eine wirkliche Alternative zu Safari werden kann.

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